Normalerweise stellen diese Frage kräftige Männer, die das Tasteninstrument transportieren sollen. Die turbo-lente A-Cappella-Show von Ferrari Küsschen findet so manches mal dort, wo man eins erwartet, kein Klavier vor. Grund genug, eben „ohne“ zu singen, was das Zeug hält. Die Sehnsucht nach einem Pianoforte treibt aber knallbunte Blüten und zieht sich als Running Gag durch den Abend.
Ferrari Küsschen: Na gut, dann singen wir halt „ohne“!
Pharell Williams wirkt bei den Ferrari Küsschen als Morgenmuffel wenig happy. Matt Bianco wartet mit uns halbminutenweise auf die Angetraute, um typische Szenen einer Ehe zu durchleben. In einer „Night like this“ trifft Olga so manchen kuriosen Lebensabschnittsbegleiter, der leider von Musik keinen blassen Schimmer und deshalb auch keine Chance bei ihr hat. Al Jarreau, Ella Fitzgerald, Bruno Mars, George Michael, sogar Supertramp, AC/DC und Frank Zappa geben sich auf der Bühne von Ferrari Küsschen die Klinke in die Hand, immer verpackt in fünf Stimmen, instrumental begleitet nur vom Schalk im Nacken.
Alle Songtexte sind in deutscher Sprache, meist gründlich verballhornt, selten auch einfach nur mal gekonnt übersetzt. Sie erzählen skurrile Geschichten aus dem täglichen Leben, geben gutgemeinte Ratschläge für das „Untenrum Whoopee“ oder spötteln über SUVs als Kinderwagen. Wer Angst vorm Zahnarzt hat, wird sie bei Ferrari Küsschen leider nicht los, im Gegenteil.