Ostinghausen





Blick auf Ostinghausen

An Ahse und Wöstbach gelegen
Das Dorf Ostinghausen wird von Ahse und Wöstbach durchflossen. An deren Ufern bilden Pappelhaine mit buschigem Bodengrün verträumte Winkel. Die den Ort umgebenden Felder werden von verstreut liegenden Baumgruppen und kleinen Gehölzen unterbrochen. Feudalen Glanz bringt das nicht allzu weit entfernt liegende Haus Düsse, das wie die Wasserburgen in Hovestadt und Nehlen von einer Gräfte umgeben ist, in den Ort. Der Wöstbach, 1222 von den Mönchen des Benediktinerklosters in Bettinghausen angelegt, sollte bei Hochwasser die auftretenden Wassermassen zur Ahse hin ableiten.

750 Jahre Ostinghausen?
Ostinghausen und Oestinghausen, zwei benachbarte Orte, die ihren Namensursprung auf das altsächsische "Osdag" (Gott) zurückführen können. Dennoch ist es wohl sicher, daß die vom Juli 1253 stammende Urkunde sich auf das Dorf Ostinghausen, nicht auf das benachbarte Oestinghausen bezieht. In dieser Urkunde schlichtet Graf Gottfried von Arnsberg einen Streit zwischen dem Soester Walburgiskloster und dem Ministerialen Hugo von Erwitte. Als Ergebnis dieser Schlichtung wird dem Kloster eine Rente in Form von Feldfrüchten aus der "Hofessiedlung Ostinghausen" zugesprochen. Mit dieser Urkunde liegt, soweit bisher bekannt ist, die erste amtliche Erwähnung des Namens Ostinghausen vor.

Ostinghausen im 13. Jahrhundert
Bereits im 13. Jh. muß Ostinghausen schon bedeutend gewesen sein. Das belegen Unterschriften in zahlreichen Urkunden aus jener Zeit. So ist überliefert, daß z. B. als Zeugen unter wichtigen Dokumenten des Rates der Stadt Soest unterzeichnet haben.

Kirchspiel Ostinghausen
Das Kirchspiel Ostinghausen kann, wie schon aus der Unterschrift des Pfarrers Boymundos im Jahre 1281 hervorgeht, ebenfalls auf eine sehr alte Geschichte zurückblicken. 1280 wird der Ort vom Erzbischof Heinrich II von Köln erwähnt. Schon damals war der Hl. Christopherus, den die Legende als "Christusträger" kennt, Schutzpatron der Siedlung. Ein alter Wartturm, eine Fliehburg, wurde zur Kapelle ausgebaut und gehörte dann zum Kirchspiel Weslarn. Später allerdings muß Ostinghausen eine selbständige Pfarrgemeinde gewesen sein, denn nach einer Urkunde von 1473 hat die Kirche in Ostinghausen vom Kirchspiel Weslarn einen Morgen Landes gekauft, mit der Verpflichtung, daß die Ostinghauser Pfarrgemeinde zu Johannis nach Weslarn kommen und dort von ihrem Pfarrer Messe und Predigt gehalten werden soll. Beim Abbruch der alten Kirche fand man in der Turmspitze ein Signum mit der Jahreszahl 1369. Da die Barockkirche aber nachweislich um 1680 errichtet wurde, ist es aus einem älteren Gebäude in diese gekommen. Der Turm selbst stammte vermutlich aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Beim Abbruch der Kirche 1895 mußte er auseinandergesprengt werden. Die neue Kirche wurde als einschiffiger, neugotischer Bau errichtet. In ihm fanden die Figur des Kirchenpatrons, aber auch ein schöner, romanischer Taufstein, der dem der Soester Hohnekirche ähnelt, eine neuen Heimat.

Bauernschaft Ostinghausen
In Ostinghausen ist eine Dreiteilung der Ortschaft erkennbar. Es gliedert sich:

  • in das Kirchdorf, mit dem Mittelpunkt Kirche,
  • in die um 1800 für das Gesinde des Rittergutes Haus Düsse angelegte Siedlung Neuenkamp, die heute eine Reihe kleiner Höfe umfaßt,
  • und in die Bauernschaft, eine Anzahl alter Höfe entlang der Ahse.

Zu diesen Höfen zählen:

  • Der Hof Hilverding, ein ehemaliger Erbpachthof des Walburgis-Klosters in Soest. Heute heißt der Hof Söbbeler.
  • Der Hof Lammert, heute Unger, gehörte zum Deutschritterorden, und zwar der Ballei Mülheim an der Möhne.
  • Der Hof Kalthoff hat, als einer der wenigen, noch sein altes Wohnhaus mit dem schönen Hausbalken, an dem zu lesen steht: "Johannes Theodorus Frische und Anna Gerdrudt Kalthoff Eheleuthe haben diess Gebeu aufsetzen lasen Ad 1747 de 14. Juny. Segenen die Ein und ausgehende. Gott mit uns wer wieder uns."

Es gibt noch mehr Höfe, die aus der gleichen frühen Siedlungsperiode stammen.

  • Frerich, früher Röhr,
  • Humbrechting, der heute Schulte-Barendorf gehört,
  • Vorwerk, der seinen Namen gewiß von der Zugehörigkeit seiner Ahnen zu Haus Düsse hat.

Rittergut Ostinghausen
Haus Düsse, früher wohl häufiger Rittergut Ostinghausen genannt, könnte recht gut der Stammsitz derer "von Ostinghausen" gewesen sein. Deren Namen findet sich im 13. Jahrhundert sehr oft unter wichtigen Dokumenten. Im 14. Jh. wird mehrfach Hunold von Plettenbracht als Besitzer genannt. Er hat auch 1357 die Schulvikarie von Ostinghausen gestiftet.
Das Schloß, inmitten seiner alten Gräften gelegen, wechselte häufig den Besitzer. Zu Beginn des 17. Jh. wohnten hier Fürstenberg. Von ihnen kaufte Adrian Arens von der Düssen das Schloß und gab ihm seinen Namen. Bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts blieb das Haus in Familienbesitz. Dann ging es an die Familie Landsberg über, die es an die Provinzialverwaltung verkaufte. Heute ist es Versuchsgut der Landwirtschaftskammer.

Kirchdorf Ostinghausen
Schmuckstück des Kirchdorfes ist das Pfarrhaus. Das mit einem Walmdach versehene Wohngebäude steht in einem großen, mit Obstbäumen und Blumenbeeten angefüllten Garten, denn Ostinghausens Pfarrer waren auch gute Landwirte. Das alte Bauernhaus, das dazu gehört, trägt den ältesten Balkenspruch des Dorfes, der zugleich das Alter des Hauses nennt: 1732. "Curis pastoris Willbrandi Schultze laboris edificata novo praebeo tecta foco. Petro Plate, Antonio S. Berslar, Provisoribus, 8. July", ist dort zu lesen. In dem ebenfalls zum Pfarrbesitz gehörenden kleinen Wäldchen steht eine Statue der Hl. Barbara. Sie gehört ebenso wie St. Christopherus zu den 14 Nothelfern. Das Bildnis stammt aus der alten Kirche. Die alte Schule, 1830 erbaut, wird jetzt zum Jugendheim.

Ostinghausen




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