Neuengeseke, mundartlich auch Niggen Jaisken genannt, wurde erstmals um 1281 urkundlich erwähnt und entwickelte sich als Kirchspielort mit zentraler Bedeutung für die Umgebung. Der Ort gliedert sich in Ober- und Unterdorf sowie die Neuengeseker Heide, die durch den Haienpoth, einen Bachlauf, miteinander verbunden sind. Das Ortsbild ist bis heute von ländlich-dörflichen Strukturen geprägt: Obstwiesen, kleine Wälder mit alten Eichenbeständen und große Hofanlagen bestimmen die Szenerie. Besonders charakteristisch ist die Bauweise mit Bruchstein, der einst in fünf nahegelegenen Steinbrüchen gewonnen wurde. Hohe Bruchsteinmauern fassen die Gebäude und Wege ein und verleihen Neuengeseke ein unverwechselbares Erscheinungsbild.
Die Silhouette des Dorfes wird vom Kirchturm der evangelischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer beherrscht, um den sich Gebäude mit ähnlicher Dachneigung und Grünflächen mit altem Baumbestand gruppieren. Neben der Kirche zählen die Hofanlagen und ein Teilstück der mittelalterlichen Landwehr im Süden bei Beusingsen/Hackeloh zu den herausragenden Bauwerken. Auch die Straßen und Wege, wie die Schluppergasse oder die Ortsdurchfahrt im Oberdorf, sind durch Bruchsteinmauern räumlich gefasst.
Neuengeseke ist zugleich ein Ort im Wandel. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe nimmt stetig ab, während neue Wohngebiete entstehen. Dennoch bleibt die dörfliche Prägung erhalten. Infrastruktur wie Sportlerheim, Kindergarten, Schützenhalle, Feuerwehrgerätehaus und Friedhof unterstreichen die Funktion als Kirchspielort. Südlich des Ortskerns findet sich ein Buchen-Altholzbestand, während am nordwestlichen Rand ein Mischwald aus Buche, Eiche und Linde das Landschaftsbild ergänzt.
Neben den baulichen und landschaftlichen Besonderheiten zeichnet sich Neuengeseke durch ein vielfältiges und lebendiges Vereinsleben aus, das den sozialen Zusammenhalt stärkt und den Ort über seine historische und bauliche Identität hinaus prägt. So entsteht das Bild eines Dorfes, das seine Geschichte und Tradition bewahrt, zugleich aber offen für die Entwicklungen der Gegenwart bleibt.